Die Sonne von Arcadia stand tief, ein goldener Fluss, der die weiten Ebenen und schimmernden Türme in flüssiges Licht tauchte. Arc stand am Rand der alten Bibliothek von Thalorim, den Blick auf eine gewaltige Steintafel gerichtet, die uralte Runen trug.

„Warum… Arcadia?“ fragte er leise, während seine Finger über die eingravierten Zeichen fuhren.

Eine leise Stimme antwortete ihm aus dem Halbschatten. Es war Elyra, die Hüterin des Wissens, deren silberne Augen die Geschichten der Welt kannten.
„Weil du es warst, Arc“, sagte sie mit einem Lächeln, das Jahrtausende zu umfassen schien. „Weil dein Kommen vorherbestimmt war.“

Arc runzelte die Stirn. „Ich verstehe nicht.“

Elyra trat näher und fuhr mit ihrer Hand über die Runen. Sie begannen, sanft zu leuchten.
„Diese Welt hat viele Namen getragen. Aber ihr wahrer Name, ihr Herz, hat auf jemanden gewartet, der sie erkennt. Arc… du hast Arcadia gefunden, als niemand mehr glaubte, dass es möglich sei. Und in deinem Geist, in deinem Mut, in deinem Zweifel und deiner Hoffnung, hat sich diese Welt neu geboren.“

„Arcadia bedeutet: das Reich, das aus Arc hervorging – und gleichzeitig das Reich, das Arc beschützt.“

Arc spürte ein Flimmern in seiner Brust, als würde eine tiefe Saite in ihm selbst zu schwingen beginnen.
„Aber ich bin doch nur ein Suchender“, murmelte er.

Elyra legte ihm die Hand auf die Schulter.
„Genau deshalb. Nicht jene, die glauben, alles zu wissen, finden Arcadia. Sondern jene, die verloren sind und trotzdem weitergehen.“

Die Sonne sank, und in ihrem letzten Lichtschimmer schien es Arc, als würde die ganze Welt seinen Namen flüstern – nicht als Besitz, nicht als Titel, sondern als Versprechen.
Arcadia.
Ein Land, geboren aus seinem Weg, aus seinem Zweifel, aus seinem Glauben an etwas, das größer war als er selbst.

Und tief in seinem Herzen wusste Arc: Er war nicht gekommen, um Arcadia zu beherrschen. Er war gekommen, um ihm zu dienen.